Mittwoch, 27. November 2013

Twitter


Epidemisch erhoben sich in arabischen Ländern viele Einwohner gegen die Bevormundung durch ihre Regimes. Wie von einer unsichtbaren Hand gelenkt, beklagen Wenige am Anfang Kleinigkeiten, um sich dann lawinenartig zu vermehren und als Fundamental-Opposition gegen die Regierung zu demonstrieren. Neuerdings erfasst die Unrast die Türkei, wo mit zunehmender Härte re(a)giert wird, und Brasilien, wo die Korruption grassiert. Es sind vor allem fortschrittliche Menschen, die aufbegehren, und viele besitzen ein Smartphone. Twitter, Facebook, Youtube sind deshalb immer zur Hand. Wo Sie hinschauen, sehen Sie Menschen, die das winzige Denkzeug bedienen. Twitter scheint eine Schlüsselrolle bei der spontanen Rekrutierung der Massen zu spielen.1] Twitter ist ein soziales Netzwerk für Kurznachrichten, die von Personen ausgehen. Man kann sich einzelnen Sendern anschliessen, und/oder selber zum Sender werden. Wer etwas mitzuteilen hat, kann es sekundenschnell verbreiten. Als Twitter-Mitglied kann man solchen Meinungsmachern folgen, man wird zum Follower (Nachfolger). Wichtige Meldungen kann man re-tweeten (weiterpiepsen) an seine Follower. Diese re-tweeten ihrerseits und sorgen für lawinenartige Ausbreitung der Meldung, wenn sie der gleichen Meinung sind.  Wenn man selber interessante Tweets (Kurznachrichten) schreibt, oft auch mit Link zu ausführlicherem Text,  hat man bald selber Follower. Man kann öffentlich oder privat für seine Follower Nachrichten absondern und ihnen auch eine Direktnachricht zukommen lassen. Es braucht für Twitter das Smartphone nicht unbedingt, weil Twitter auch vom Handy mittels SMS bedient werden kann. So wurde Twitter zum ultimativen Rekrutierungsmedium, wenn es um die Information von Gesinnungsgenossen und die Organisation von Kundgebungen geht. Zweifellos liegt in der globalen und individuellen Vernetzung durch Twitter & Co. der Grund, weshalb heutzutage ziviler Ungehorsam über den Stadtrand hinaus geopolitische Umwälzungen auslösen kann. (Gepostet im Juli 2013)
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1] Die sozialen Medien sind ein wichtiges Kommunikationsmittel bei den Protesten gegen die türkische Regierung. Ein neues Gesetz soll Abhilfe schaffen. Den Artikel können Sie hier lesen: http://www.welt.de/politik/ausland/article117238267/Tuerkei-will-Nutzung-von-Twitter-strafbar-machen.html.

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