Mittwoch, 5. September 2012

Verkehrslage




Morgenstau auf der Sihlhochstrasse

Was in dieser Kolumne 2009 als Zukunftsmusik bezeichnet wurde, ist heute Tatsache: die Abbildung der aktuellen Verkehrslage in Google Maps. Viele Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android sind in Autos unterwegs und geben laufend Standortdaten ab. (Man kann das abschalten, doch niemand weiss wo...) Google verfügt deshalb über ein genaues Bild der Verkehrslage. Aus Standort- und Zeitdifferenzen sind insbesondere die Geschwindigkeiten der Verkehrsflüsse augenblicklich verfügbar. Google ist dank maximaler Vernetzung und Rechenkapazität andern Verkehrs-Dienststellen weit voraus. Nur Google hat diesen zeitechten Einblick und kann die ungeheuren Datenmengen im Kartenwerk Maps der Öffentlichkeit augenblicklich präsentieren. Diese kann damit in sehr praktischer Weise vom Boom der Smartphones profitieren, denn Maps läuft ausgezeichnet auf den Smartphones, die gleichzeitig Messpunkte sind. Maps starten, Zürich sprechen, schon sehen Sie die Spuren mit Stau (stop-and-go, braun), zähfliessendem (rot), dichtem (gelb) und normalem Verkehr (grün) auf Ihrer Zufahrt nach Zürich. Google weiss, dass Sie in Kilchberg sind, und zeigt Ihnen die nächstliegende Zufahrt (Wollishofen und Brunau). Vergrössern Sie die Karte ein wenig mit einem Fingertipp bei +, dann sehen Sie die Verhältnisse auf den Quartier- und Umfahrungsstrassen auch und erkennen, wie Sie Staus umfahren können. Ortungsquellen sind die Zellen für Mobilfunk und die zufällig tangierten WLAN-Felder, die wie Leuchttürme zur Triangulation benützt werden. Jedes Android-Handy speichert laufend die Position der letzten 50 Handy-Funkmasten und 200 WLAN-Netze. Anhand einer riesigen Datenbank, in der alle WLAN-Stationen und Funkmasten verzeichnet sind, kann das Android-Handy auch ohne GPS bis auf wenige Meter genau den Standort ermitteln. Dennoch kann GPS zur noch genaueren Ortung beitragen, sofern es eingeschaltet ist. Der Einfluss Googles auf den Verkehrsfluss ist noch kaum absehbar.

ePrint



Ist es nicht erstaunlich? Jede/-r Zweite in der Schweiz besitzt heute ein Smartphone. Doch nur wenige wissen von den enormen Anstrengungen der Druckerhersteller, diesen Telefonierenden auch eine smarte Druckerlösung anzubieten. Wer danach googelt, begegnet einem inflationären Angebot von Cloud-Printern oder ePrintern. Ich muss mich hier beschränken. Kurz nach der Einführung des iPhones entstand der Service HP ePrint der Post, womit man an 1850 Poststellen vom Smartphone aus drucken kann. Je nach Seitenzahl kostet es 2 Fr. bis 30 Rp. pro Seite. Die App dazu heisst HP ePrint Service. Damit wählt man den geeignetsten öffentlichen Druckstandort „in meiner Nähe“. Es melden sich effektiv alle Poststellen meiner Umgebung, dazu noch die HP(Schweiz) GmbH in Dübendorf. Man kann sich den Dienst auch gleich auf den Karten einzeichnen lassen. Anschliessend sendet die HP-Cloud eine Empfangsbestätigung und einen persönlichen Pin, womit der Ausdruck innerhalb einer Woche am Schalter abgeholt werden kann. Die Postmitarbeiterin kann dank des persönlichen Pins des Benutzers auf die entsprechende Datei zugreifen und diese ausdrucken. Der Ausdruck erfolgt selbstverständlich nur im Beisein des Auftraggebers und mit einem Deckblatt, so dass private Daten auch privat bleiben.

Nicht verwechseln darf man diesen Service mit der neueren App HP ePrint Home&Biz, womit man jeden netzwerkfähigen HP-Drucker, auch ältere Modelle, im eigenen WLAN vom Smartphone her ansteuern kann. Auch hier gelangen Bilder, Mails, Dokumente oder PDFs über die HP-Cloud zum Druck mittels einer speziellen Mailadresse, die von HP während der Druckerinstallation zugeteilt wird. Da die HP-Cloud das Druckermodell über eine IP-Adresse ansteuert, entfällt die langwierige Installation umfangreicher Druckersoftware auf dem eigenen PC. Der Slogan für Cloud-Printing lautet: Wer mailen kann, kann auch drucken. Im zugehörigen HP ePrintCenter gibt es jede Menge von Druck-Apps. Sie reichen von Wetterberichten über Nachrichten und Reiseführer bis hin zu Bastelbögen und Ausmalseiten für Kinder und Businessformulare.