Über Schweinegrippe und über Conficker kommen jeden Abend die neusten Nachrichten herein, denn ich habe mich bei Google Alerts dafür eingeschrieben. (Dieser kostenlose Informationsdienst ist richtungsweisend.) Es interessiert mich, wie sich die beiden Epidemien entwickeln und ob sie sich vergleichen lassen.
Vom Conficker-Virus sind Computer betroffen, vom Schweinegrippe-Virus Menschen. Sonst gibt es keinen grossen Unterschiede. Als die Bedrohung im letzten Herbst ruchbar wurde, infizierte W32/Conficker.A vor allem Windows-Betriebsysteme, insbesondere Server, die ganze Netzwerke bedienen. So legte der Wurm im Januar 3000 Arbeitsplatzrechner der Kärtner Landesregierung lahm und sorgte dafür, dass Ämter der Regierung tagelang offline waren. Sie hatten es nicht für nötig gehalten, den von Microsoft gegen Conficker zur Verfügung stehenden Patch, eine Windows-Impfung, rechtzeitig zu installieren. Bei uns war die Berufsschule Horgen davon betroffen. Der aus der Ukraine stammende Virus mutierte zur C-Variante. China, Russland und Brasilien meldeten zusammen 41% aller Infektionen. Deutschland rangierte an 16. Stelle, rund 7% aller PCs war dort befallen. Am 1. April wurde ein Pandemie-Ausbruch erwartet, doch wer einen April-Scherz vermutete, wartete vergeblich auf die Pointe. Indessen verbreitete und mutierte sich der Conficker bis heute. Über USB-Sticks, externe Festplatten und P2P-Verbindungen stecken sich täglich 50'000 PCs neu an. Microsoft hat ein Kopfgeld von 250'000 Dollar ausgeschrieben für Informationen, die zur Identifikation der Urheberschaft führen.
Heute bereitet Gumblar den IT-Verantwortlichen schlaflose Nächte. Dieses neue Virus verbreitet sich über infizierte Webseiten. Für eine Ansteckung genügt es, eine solche Seite anzuklicken. Gumblar ist gefährlicher als Conficker, da er selbstständig weitere Websites befallen kann. Zu diesem Zweck stiehlt Gumblar FTP-Zugangsdaten[1] auf infizierten Computern. Die Skripte nutzten Sicherheitslücken in Adobe Reader und Adobe Flash[2] aus, um Schadcode in neue Wirt-Rechner einzuschleusen. Diese wiederum manipulieren Suchergebnisse bei einer Google-Suche mit dem Internet Explorer. Derzeit gibt kein Abwehrmittel, es gibt nur Indizien, die es durch Handarbeit mit langen Hash-Tabellen[3] zu entdecken gilt. Eine Gumblar-Infektion erfordert derzeit eine Neuinstallation des ganzen Computers.
In der Biologie kann die Software von der Hardware nicht getrennt und neu aufgesetzt werden. Im Internet auch nicht! Etwa 1.5 Milliarden Menschen benutzen das Internet, jeder lässt sich mit Hunderten von anderen Computern vernetzen. Wenn noch Viren, Würmer und Trojaner von Unmengen PCs aus dieses Spiel betreiben (kriminelle Bot-Netze) und viele P2P-Tauschbörsen sowie -Kommunikationsnetze einander durchdringen, überlagern und interagieren, dann gleicht das dem Gehirn. Das Internet nimmt zunehmend neurobiologische Züge an.
Schweinegrippe und Conficker-Epidemie, zwei parallele Phänomene, gleichzeitig und gleichartig, Analogien wo man hinschaut, im Kleinen wie im Grossen. Es stellt sich die Frage, ob diese hier hervorgehobene Metaphorik nicht Ausdruck ist eines tieferen Zusammenhangs, ein Isomorphismus beziehungsweise eine Isodynamik, die man bei einer Würdigung des Internets inskünftig noch schärfer ins Auge fassen muss.
Neuerdings weist Google darauf hin, wenn eine Website infiziert ist, die Anzeige kann dann so aussehen:
Vom Conficker-Virus sind Computer betroffen, vom Schweinegrippe-Virus Menschen. Sonst gibt es keinen grossen Unterschiede. Als die Bedrohung im letzten Herbst ruchbar wurde, infizierte W32/Conficker.A vor allem Windows-Betriebsysteme, insbesondere Server, die ganze Netzwerke bedienen. So legte der Wurm im Januar 3000 Arbeitsplatzrechner der Kärtner Landesregierung lahm und sorgte dafür, dass Ämter der Regierung tagelang offline waren. Sie hatten es nicht für nötig gehalten, den von Microsoft gegen Conficker zur Verfügung stehenden Patch, eine Windows-Impfung, rechtzeitig zu installieren. Bei uns war die Berufsschule Horgen davon betroffen. Der aus der Ukraine stammende Virus mutierte zur C-Variante. China, Russland und Brasilien meldeten zusammen 41% aller Infektionen. Deutschland rangierte an 16. Stelle, rund 7% aller PCs war dort befallen. Am 1. April wurde ein Pandemie-Ausbruch erwartet, doch wer einen April-Scherz vermutete, wartete vergeblich auf die Pointe. Indessen verbreitete und mutierte sich der Conficker bis heute. Über USB-Sticks, externe Festplatten und P2P-Verbindungen stecken sich täglich 50'000 PCs neu an. Microsoft hat ein Kopfgeld von 250'000 Dollar ausgeschrieben für Informationen, die zur Identifikation der Urheberschaft führen.
Heute bereitet Gumblar den IT-Verantwortlichen schlaflose Nächte. Dieses neue Virus verbreitet sich über infizierte Webseiten. Für eine Ansteckung genügt es, eine solche Seite anzuklicken. Gumblar ist gefährlicher als Conficker, da er selbstständig weitere Websites befallen kann. Zu diesem Zweck stiehlt Gumblar FTP-Zugangsdaten[1] auf infizierten Computern. Die Skripte nutzten Sicherheitslücken in Adobe Reader und Adobe Flash[2] aus, um Schadcode in neue Wirt-Rechner einzuschleusen. Diese wiederum manipulieren Suchergebnisse bei einer Google-Suche mit dem Internet Explorer. Derzeit gibt kein Abwehrmittel, es gibt nur Indizien, die es durch Handarbeit mit langen Hash-Tabellen[3] zu entdecken gilt. Eine Gumblar-Infektion erfordert derzeit eine Neuinstallation des ganzen Computers.
In der Biologie kann die Software von der Hardware nicht getrennt und neu aufgesetzt werden. Im Internet auch nicht! Etwa 1.5 Milliarden Menschen benutzen das Internet, jeder lässt sich mit Hunderten von anderen Computern vernetzen. Wenn noch Viren, Würmer und Trojaner von Unmengen PCs aus dieses Spiel betreiben (kriminelle Bot-Netze) und viele P2P-Tauschbörsen sowie -Kommunikationsnetze einander durchdringen, überlagern und interagieren, dann gleicht das dem Gehirn. Das Internet nimmt zunehmend neurobiologische Züge an.
Schweinegrippe und Conficker-Epidemie, zwei parallele Phänomene, gleichzeitig und gleichartig, Analogien wo man hinschaut, im Kleinen wie im Grossen. Es stellt sich die Frage, ob diese hier hervorgehobene Metaphorik nicht Ausdruck ist eines tieferen Zusammenhangs, ein Isomorphismus beziehungsweise eine Isodynamik, die man bei einer Würdigung des Internets inskünftig noch schärfer ins Auge fassen muss.
Neuerdings weist Google darauf hin, wenn eine Website infiziert ist, die Anzeige kann dann so aussehen:
Solchen Webseiten kann man ausweichen, indem man sie besser nicht anklickt. Weitere Informationen über diese Abwehrmassnahme bekommt man bei Google-Hilfe › Websuche-Hilfe › Suchergebnisprobleme › Spam oder irrelevante Suchergebnisse › Ergebnisse, die mit "Diese Website kann Ihren Computer beschädigen." gekennzeichnet sind .