Montag, 5. April 2010

Fotohobby 1 x 1


Das kleine 1x1 für Ihr Fotohobby will ich Ihnen hier vermitteln. Sie sollten es mit Windows versuchen, bevor Sie sich auf komplizierte Programme einlassen. Dazu müssen Sie nebst der Digitalkamera auch Ihren PC einschalten und den Windows-Bilderordner öffnen. Links in diesem Spezialordner sehen Sie nützliche Befehle.

Schliessen Sie die Kamera an und verschieben Sie mit „Bilder von Scanner oder Kamera übertragen“ die Fotos in den Windows-Bilderordner. Mit ein Häklein können Sie die Bilder während der Übertragung in der Kamera löschen. Die Bilder sind in Ihrem PC und die Kamera ist dann frei für neue Aufnahmen. Haben Sie einen Scanner und alte Papierbilder, können Sie mit diesem einfachen Befehl auch Papierbilder digitalisieren und auf den PC bringen.

Wählen Sie die Filmstreifenansicht und richten Sie zuerst alle verdrehten Originale auf. Oft sind Kamerabilder zu schwer für eine Mail (grösser als 1 Megabyte). Markieren Sie die Bilder, die Sie mailen möchten (Hilfstaste Ctrl gedrückt halten um mehrere zu markieren). Wählen Sie den Befehl „...in Email versenden“, womit Sie jedes Bild mit weniger als 100 Kilobytes an ein Mailfenster hängen. Das reicht für eine Bildbetrachtung im Postkartenformat allemal. Auch wenn Sie viele Bilder versenden verstopfen Sie so die Mailboxen nicht, was Ihre Foto-Empfänger zu schätzen wissen.

Selbstverständlich sollten Sie die Originalbilder im Bilderordner belassen. Gruppieren Sie Ihre Bilder nach Anlässen oder andern Kriterien Ihrer Wahl. Erstellen Sie entsprechende Unterordner in Ihrem Bilderordner. Sollten andere PC-Benutzer die Bilder auch sehen wollen, verschieben Sie den Ordner „Vernissage von Mirjam“ in den Ordner „Gemeinsame Bilder“, den Sie unter Arbeitsplatz > Gemeinsame Dokumente finden. Es spielt keine Rolle, ob schon Bilder drin sind oder nicht. Die für Sie wichtigsten Ordner, auch gemeinsame, können Sie zusätzlich auf Ihren Desktop verknüpfen. Den Befehl dazu finden Sie mit der rechten Maustaste unter Senden an > Desktop. Die entsprechende Ikone bekommt links unten einen Pfeil. Noch besser ist es, wenn Sie eine solche Verknüpfung in Ihren persönlichen Bilderordner verschieben. Ein aufgeräumter Desktop ist immer von Vorteil.

Um die Bilder eines Ordners vollflächig zu betrachten oder gar mit einem Beamer vorzuführen, hat es links den Befehl „Als Diashow anzeigen“. Um sie zu drucken, benützen Sie links „Bilder drucken“, was einen Helfer startet, der Ihnen die verschiedensten Druckformate offeriert. Postkartenbilder können auf einem A4-Fotopapier angeordnet und wenn nötig ausgeschnitten werden. Bisher haben wir für all dies kein Album-Programm gebraucht. Alles ist ohne weiteres verständlich und vom Ungeübten nachvollziehbar. Mit der linken Maustaste und Eigenschaften > Dateiinfo sehen Sie, mit welcher Kamera und mit welchen Einstellungen das markierte Bild aufgenommen wurde.

Sollten Sie an dieser Stelle das Bedürfnis haben, die Bilder systematischer einzuordnen und/oder zu bearbeiten, kann ich Ihnen nachfolgend einiges empfehlen, das nichts kostet. DAS Albumprogramm, welches auch Bildbearbeitung bietet, ist wohl Picasa von Google. Ich habe es im Juli 09 bereits beschrieben, Sie finden das in meinen Blog. Picasa ist mittlerweile etwas komplex geworden, seine intelligenten Reaktionen sind Gewöhnungssache und nicht nach jedermanns Geschmack.
Wer mit Windows ganz zufrieden war und sich nicht in das Gravitationsfeld von Google bewegen möchte, kann auch mit Microsoft den nächsten logischen Schritt tun: Windows Live. Dabei handelt es sich um die wichtigste Stossrichtung von Microsoft, um sich die Zukunft zu sichern. Ein Versuch lohnt sich schon für die Horizonterweiterung, auch wenn Sie Picasa kennen, denn früher oder spätere werden Sie sich sowieso für den einen oder andern Software-Giganten entscheiden müssen. Windows Live ist ein ganzes Programm-Set bestehend aus Messenger, Mail, Toolbar, Writer, Family Safety, Silverlight und Fotogalerie. Wir wählen, um uns einzuschränken, hier nur Fotogalerie aus. Im Nu werden über tausend Fotos und Videos auf meinem PCs gefunden und übersichtlich angezeigt. Zunächst sehen Sie die oben erwähnte Ordnerstruktur unter Eigene und Gemeinsame Bilder (und Videos). Gleich darunter formiert sich wie von Zauberhand eine kalendarische Bilderablage, säuberlich nach Jahrgänge und Monate geordnet. Bei mir werden sogar Filme aus 1979 gefunden(!) Da die Windows Live Fotogalerie für die Zeitordner die EXIF-Daten interpretiert, war in diesem Fall die Kamera-Uhr völlig verstellt. Für das Verständnis wichtig: Die Darstellung in Zeitordnern ist nicht physikalisch, sondern nur Buchhaltung. Ebenso ist eine virtuelle Zuordnung sämtlicher Fotos nach Schlagwort-Beschriftungen wie in alten Familienalben buchhalterisch möglich, nur dass man nun einen Begriff, z.B. Berg, herausziehen kann und damit alle Bergaufnahmen virtuell im Bergordner findet. Jedes Bild kann dann mehrfach unter verschiedenen Wörtern gefunden werden, Mengen, die sich überdecken. Dies ist im Kern der wichtigste Album-Mehrwert, wenn auch mit Arbeit verbunden.

Dass Bilder mit Personen automatisch aussortiert werden ist eine Zukunftsvision. Sowohl Google wie Microsoft arbeiten an der automatischen Personenidentifikation über Gesichtserkennung im Internet, doch jemand muss den Gesichtern erst mal Namen zuordnen. Dazu müssen die Alben Picasa und Windows-Live herhalten. Folgerichtig wird an dieser Stelle eine Internet-Anmeldung mittels Windows Live ID verlangt. Man kann indessen auch darauf verzichten, wenn man daran kein Interesse hat. Im Vordergrund steht hier die Bildverarbeitung.

Windows Live Fotogalerie bietet folgende Verarbeitungsfunktionen, um Fotos, die oft nicht optimal in die Kamera gelangen, nach zu bearbeiten. Auf Grund der Helligkeitsverteilungskurve wird bei übermässig lichten und dunklen Stellen die Helligkeit besser dosiert. Verändert man etwas, sieht man sofort die Auswirkung im Histogramm und im Bild selbst, das schult das Verständnis ungemein. Ähnlich schiebt man die Farbtemperatur, die Sättigung und den Farbton hin und her. (Es sage mir niemand, er habe die entsprechenden Regler im Photoshop verstanden und vermisse deshalb gezieltere Einflussmöglichkeiten.) Wer schief fotografierte, kann nachträglich die Vertikalen korrigieren. Die Kantenschärfe kann an Ausschnitten überprüft und verbessert werden. Schwarzweissfunktionen lassen rote Kleider oder gelbe Herbstblätter hell oder dunkelgrau erscheinen. Wer es sich nicht zutraut, manuell einzugreifen, kann all dies automatisch optimieren lassen. Und schliesslich gibt es einen rote Augen-Korrektur.

Wer noch nicht genug hat, vertiefe sich in Microsofts Foto Gallery Extras. Hier werden ganz neue Möglichkeit geboten, was man aus Kombinationen von Digitalbildern machen kann, Gigapixel-Panoramen, beliebiges Hineinzoomen, perspektivisches Gleiten, umwandern in 3 Dimensionen, automatische Herstellung von Bildcollagen. Wenn Sie Windows Live Mails doch aktivieren, können Sie die Fotos kreativ versenden, hübsch gerahmt, kommentiert und als Diaschau. Dabei sind die Bilder an einem privaten Webspeicherort abgelegt, belasten daher die eigentliche E-Mail nicht. Windows Live setzt sich fort in die virtuelle Wolke und auf Ihr Mobiltelefon. Wohin die Reise geht, ist noch nicht bekannt. Das alte Motto „I follow Microsoft“ lohnt sich vielleicht doch. Vergleichen Sie und lernen Sie dann auch das grosse 1x1 der digitalen Bildverarbeitung hinzu. Dann werden Sie auf Adobe stossen.

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