Morgenstau auf der Sihlhochstrasse |
Was in dieser Kolumne 2009 als Zukunftsmusik bezeichnet wurde, ist heute Tatsache: die Abbildung der aktuellen Verkehrslage in Google Maps. Viele Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android sind in Autos unterwegs und geben laufend Standortdaten ab. (Man kann das abschalten, doch niemand weiss wo...) Google verfügt deshalb über ein genaues Bild der Verkehrslage. Aus Standort- und Zeitdifferenzen sind insbesondere die Geschwindigkeiten der Verkehrsflüsse augenblicklich verfügbar. Google ist dank maximaler Vernetzung und Rechenkapazität andern Verkehrs-Dienststellen weit voraus. Nur Google hat diesen zeitechten Einblick und kann die ungeheuren Datenmengen im Kartenwerk Maps der Öffentlichkeit augenblicklich präsentieren. Diese kann damit in sehr praktischer Weise vom Boom der Smartphones profitieren, denn Maps läuft ausgezeichnet auf den Smartphones, die gleichzeitig Messpunkte sind. Maps starten, Zürich sprechen, schon sehen Sie die Spuren mit Stau (stop-and-go, braun), zähfliessendem (rot), dichtem (gelb) und normalem Verkehr (grün) auf Ihrer Zufahrt nach Zürich. Google weiss, dass Sie in Kilchberg sind, und zeigt Ihnen die nächstliegende Zufahrt (Wollishofen und Brunau). Vergrössern Sie die Karte ein wenig mit einem Fingertipp bei +, dann sehen Sie die Verhältnisse auf den Quartier- und Umfahrungsstrassen auch und erkennen, wie Sie Staus umfahren können. Ortungsquellen sind die Zellen für Mobilfunk und die zufällig tangierten WLAN-Felder, die wie Leuchttürme zur Triangulation benützt werden. Jedes Android-Handy speichert laufend die Position der letzten 50 Handy-Funkmasten und 200 WLAN-Netze. Anhand einer riesigen Datenbank, in der alle WLAN-Stationen und Funkmasten verzeichnet sind, kann das Android-Handy auch ohne GPS bis auf wenige Meter genau den Standort ermitteln. Dennoch kann GPS zur noch genaueren Ortung beitragen, sofern es eingeschaltet ist. Der Einfluss Googles auf den Verkehrsfluss ist noch kaum absehbar.
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